Am 29. November hatte Milena ihren letzten Tag an der Uni und nun bleiben nur noch die Prüfungen. Deshalb hat sie noch einmal die Kamera mitgenommen um noch ein paar Erinnerungsfotos zu machen und als Beweis dafür, dass sie auch wirklich studiert. Leider ist die schöne farbige Herbstblätterzeit schon vorbei, aber mit etwas Fantasie kann man noch Spuren sehen vom Blätterparadies. Zu erwähnen ist das Schanzenspringen, das nur ein kleiner Event ist von den vielen Aktionen, die jeweils auf dem Campus stattfinden. Wenn nicht gerade ein Markt ist im SUB (Student Union Building), dann ist bestimmt irgendwo sonst ein Wettbewerb. Es ist jedenfalls immer etwas los.
Travis Konzert
Britische Musiker sollen es schwer haben hier in Amerika den Durchbruch zu schaffen. Die Musikszene hier zu Lande ist so gut von lokalen Musikern abgedeckt, dass es nur wenige ausländische Künstler zu grosser Bekanntheit schaffen. Der schottischen Rockband aus den 90er-Jahren ist dies aber gelungen und sie tourt regelmässig in Amerika. Als Geburtstagsgeschenk bekam Tobias von Milena Tickets für deren Konzert in Vancouver. Es war ein ziemlich spezielles Ambiente, da das Konzert in einem opernhausähnlichen Gebäude - im Centre of Performing Arts - stattfand. Wir sassen in der ersten Reihe auf dem Balkon und hatten eine super Sicht auf die Bühne. Obwohl die Vorband namens ‚Maximo Park’ eigentlich recht einheizte, blieben die meisten Leute in den bequemen Polsterstühlen sitzen. Doch als Travis kam, stand die ganze Halle auf und es war durchaus ein wenig Popkonzertstimmung. Ein spezieller Moment war, als der Sänger ohne Mikrophon und in Begleitung seiner akustischen Gitarre sang. Es wurde totenstill unter den rund 1500 Zuschauern.
Seattle
Da Thanksgiving in den Staaten nicht am selben Tag gefeiert wird wie in Kanada, hatten wir die Chance noch einmal an einem Dinner teilzunehmen. Da Tobias von seinem Schottlandaufenthalt einen Freund in den USA hat, nutzten wir die Gelegenheit und pilgerten über die Grenze nach Seattle. Leider war Milena noch nicht ganz fertig mit dem Semester und verpasste deshalb das grösste Familienfest der Amerikaner. Sie reiste erst am Freitag mit einem Kollegen von der Uni nach. Tobias ging schon am Mittwochmorgen los, verbrachte den ersten Tag rund um Seattle mit seinem amerikanischen Freund Matt, half dann am Donnerstag beim Vorbereiten für das grosse Dinner und feierte am Abend mit der ganzen Familie Thanksgiving. Natürlich wurde dann Football geschaut und es war ein sehr gemütlicher Anlass. Da alle immer zuviel kochen, gibt es bei der Tante von Matt immer am Freitag ein grosses gemeinsames Resten-Aufessen und diesmal war auch Milena und der slowenische Kollege Bozidar (sprich Boschidar) mit dabei. Wir hatten wirklich eine super gute Zeit in Seattle. Das Wetter war perfekt, wir haben viel gelacht und waren immer sehr willkommen bei der ganzen Familie von Matt. Die Grosseltern sahen wir sicher jeden Tag zweimal und seine Mutter nahmen wir sogar mit ins ‚Experience Music Project’. Das ist eine Art Museum in der man aber auch selber Hand anlegen kann. Unter anderem kann man dort Schlagzeug, Piano oder Gitarre lernen (für Anfänger oder für Fortgeschrittene) oder man kann erfahren wie es sich auf einer Bühne vor tausenden von Leuten anfühlt.